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Gutachter*innen-Datenbank

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Hinweise zur Qualitätssicherung

Die Datenbank soll bei der Qualitätssicherung im Rahmen einer Fachbegutachtung wissenschaftlicher Texte unterstützen. Im Rahmen der Fachbegutachtung („peer review“) werden Expert*innen zum jeweiligen Themenfeld gebeten, ausführliche Gutachten zur wissenschaftlichen Qualität der eingereichten Manuskripte zu verfassen und zugleich konstruktive Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Diese Fachbegutachtung kann leitfadengestützt bzw. formularbasiert erfolgen, um durch eine Standardisierung der Bewertungskriterien die Prozessqualität im Redaktionsprozess zu erhöhen. Um eine möglichst objektive Einschätzung zu erhalten, ist dieses Verfahren vielfach teilanonym, d.h. der Name Gutachter*innen geheim („single blind“); zusätzlich wird stellenweise einer Voreingenommenheit der Gutachter*innen durch eine vollständige Anonymisierung des Artikels entgegengewirkt („double blind“).

Das etablierte Verfahren der teil-/anonymen Fachbegutachtung zur Sicherung wissenschaftlicher Qualität hat Schwachstellen, auf die von der Fachöffentlichkeit hingewiesen wurde. So sei ein mehrstufiger Ablauf mit externen Gutachter*innen sehr zeitaufwändig und verzögere gerade bei hochaktuellen Themen die Publikationslaufzeiten unverhältnismäßig. Zudem sei der Begutachtungsprozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit intransparent und damit Qualitätsurteile ggf. subjektiv, besonders wenn Zeitschriften ihre Qualitätsanforderungen und Auswahlkriterien nicht offen kommunizieren. Schließlich sei die Annahme, die Fachbegutachtung sichere Qualität, weder empirisch belegt noch intuitiv einsichtig.

Eine Möglichkeit dieser Kritik zu begegnen ist, auf offene, Community-basierte Prozesse der Bewertung bzw. Kommentierung zu setzen, die nicht immer in der Phase zwischen Einreichung und Veröffentlichung stattfinden müssen. Begutachtungen vor der eigentlichen Artikeleinreichung – sog. „pre-submission peer review“ (PSPR) – oder nach der Veröffentlichung im Sinne einer Kommentierung („post-publication peer review“, PPPR) können die Transparenz erhöhen, den wissenschaftlichen Austausch befördern und die Wahrscheinlichkeit von Betrugsfällen verringern. Auch gibt es Modelle, die das Begutachtungsverfahren vollständig aus der Anonymität lösen und so versuchen, produktiveres Feedback und eine Kultur der anerkennenden Verantwortlichkeit für wissenschaftliche Arbeiten zu erreichen.

Die Review Database unterstützt grundsätzlich alle Formen von Qualitätssicherung. Zugleich möchten wir dazu anregen, Begutachtungsverfahren so zu gestalten, dass sie konstruktive Kritik befördern und Prozesse der Qualitätssicherung transparent machen.